Ritchys Tagebuch

Ein Hallo ins verregnete Deutschland sendet Rainer!

Wie ich immer wieder hören muss, habt Ihr in Deutschland nicht so tolles Wetter, vielleicht kann ich Euch mit den folgenden Fotos ein wenig aufmuntern, ich will Euch damit nicht ärgern, oder doch!!? 😉 Nein nein, bestimmt nicht!

Nachdem wir in den letzten drei Wochen nicht so tolles Wetter hatten, scheint es wieder besser zu werden. Es war hier nicht so warm wie wir es aus den ersten Tagen gewohnt waren, zum Arbeiten gut, der Wind war doch oft sehr heftig, so dass die Arbeiter in luftiger Höhe manchmal vielleicht auch ein wenig nervös wurden, es hat sogar zweimal ein wenig geregnet, aber wenn ich sage geregnet, stimmt das auch nicht, denn wenn auf einem Quadratmeter vielleicht 5 – 10 Tropfen niedergehen kann man nicht von Regen sprechen, oder!?Am letzten Sonntag allerdings hatten wir echtes Glück, denn der Wettergott hatte ein Einsehen mit uns. Nachdem wir alle in der Kirche waren, sind wir mit ca. 20 Personen an den Strand gefahren, es wurden immer mehr Leute, wir waren zum Schluss 30 Personen. Das Wetter war prima; eine leichte Briese, Sonnenschein; was will man mehr für einen Strandbesuch?

Was will man mehr? Ich hätte vorher, bevor wir diesen Tag am Strand verbracht haben, diese Frage mit einem „Nichts“ abgetan, nun aber sage ich Euch was man mehr haben sollte; lustige, ganz ungezwungene Menschen, Essen am Strand, alle aus einer Schüssel mit den Händen, singen, klatschen, tanzen, Musik machen, Herzlichkeit, keine Berührungsängste, ehrliche Freude; das will man mehr; TOTAL EASY!!!

Da ich hier ständig barfuss rumlaufe, natürlich nicht während der Arbeitszeit, habe ich immer irgendetwas unter den Fußsohlen und habe manchmal auch das Gefühl als würde ich massiert, soviel Dreck ist dann unter den Sohlen. Aber das ist egal, denn man kann die Häuser hier nicht so sauber halten wie wir es von Zuhause gewohnt sind; der Wind, der Sand lassen einem nicht immer die Wahl, denn man kann nicht ständig mit einem Besen umherlaufen, oder!? Ausserdem hat das Barfusslaufen für mich das Gefühl von Urlaub, auch nicht schlecht. Ihr solltet in Deutschland gerade besser Gummistiefel tragen, oder 😉 ?

Der Typ auf dem Foto mit dem Werder Bremen Trickot ist unser Pfarrer hier, ein lockeres Kerlchen, passt gut in die Welt, ist für jeden Scherz zu haben, kann aber auch richtig ernst sein; eine echte Respektsperson. Das kleine Kind auf den Fotos ist Teres, die Tochter von unserer Köchin, total süß, wenn sie dann versucht nach der gesungenen Musik zu tanzen, echt klasse.

Schaut Euch die Fotos an, gerade dann wenn es regnet und bestimmt geht es Euch dann besser.

Allen eine schöne Zeit,

Rainer!

Ist das nicht großartig?!!

Hallo!

Einen, wie soll es auch anders sein, sonnigen Gruß aus Mauretanien. Ich habe glaube ich noch nie erwähnt, dass hier am Morgen schon ein schnelles Lüftchen weht, am Nachmittag und am Abend aber der Wind ganz schön zunimmt, in Deutschland würde man Orkanstärke dazu sagen, hier aber ist es normal.

In der letzten Woche ist nicht so viel passiert; ich habe mich von meiner Magen-Darm-Infektion erholt, die Baumaßnahme geht gut voran. Wenn ich sage gut voran, dann ist es nicht mit dem zu vergleichen, was man in Deutschland gewohnt ist, aber mit den uns hier zur Verfügung stehenden Mitteln sind wir echt zufrieden. Das Bauen als Ganzes erweist sich hier in Mauretanien als nicht ganz so leicht. Das fängt mit dem Werkzeug an und hört mit den Mitarbeitern und den verschiedenen Sprachen auf, wobei dies noch das kleinste Problem ist. Kauft man hier eine Wasserwaage und probiert sie in beide Richtungen aus, muss man feststellen, dass beide Richtungen ein anderes Ergebnis aufweisen, wie will man da gerade bauen? Kauft man hier eine Kneifzange, kann man sie nach zweimal kneifen zum Alteisen legen, wobei Alteisen übertrieben ist, denn aus Eisen wird diese Zange nicht gewesen sein. Auch Mausefallen; die Mäuse lachen uns aus; immer wieder versuchen wir sie mit der Falle zu erwischen, aber auch nach drei Wochen und etlichen Versuchen ist uns noch keine Maus in die Falle gegangen. Dies sind nur drei Punkte die anders sind als das man es gewohnt ist und das macht das Bauen hier aus; mit den neuen, unbekannten und manchmal auch weltfremden Gegebenheiten klar kommen; jeden Tag ein neues Abenteuer!

Sicherheit; wird hier nicht immer „groß“ geschrieben, da wird schon mal den ganzen Tag, die ganze Zeit, mit Flip Flops gegraben, Beton gemacht, gemauert, Steine getragen, Esel angetrieben, …; die Jungs haben wirklich keine Angst. Versucht man es ihnen gleich zu tun, haut man sich schneller als es einem lieb ist die Füße blutig; für uns Europäer ist das dann doch ein zu gefährliches Arbeiten; es lebe die Berufsgenossenschaft.

Ich füge von der Baustelle einige Fotos bei, die ein wenig das belegen was ich gerade beschrieben habe. Ich hoffe nicht den Eindruck erweckt zu haben, dass das Bauen hier unmöglich ist, aber anders ist es auf jeden Fall, und das ist der Reiz!!!

Wenn Ihr mich auf den Fotos vermisst und Euch fragt, ob ich denn auch mal arbeite; ich kann Euch beruhigen, ich arbeite auch, aber einer muss die Fotos machen und wenn ich diese mache, kann ich nicht gleichzeitig arbeiten; bin halt keine Frau ;-).

Hallo,

hier mal wieder ein paar Eindrücke, ich denke Sie werden Euch gefallen.

Auf der Fahrt von Nouadhibou nach Nouakchott haben wir eine Nacht Rast am Atlantik gemacht, in einem Beduinenzelt übernachtet, Reis und Fisch durchmengt mit Sand gegessen, einen Sternenhimmel gesehen; UNGLAUBLICH KLASSE; Kamele gesehen, liegender und fahrender Weise, sehr große Wärme ertragen müssen, … , aber seht selbst.

Viel Spass und eine schöne Woche,

Ritchy!

Ach da fällt mir ein; ich habe gehört, in Deutschland müssen teilw. die Heizungen angestellt werden, da es doch so arg kalt ist; hier nicht! Hier spricht man davon dass es kalt ist, wenn man mal nicht über 35 Grad hat.