Ritchys Tagebuch

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Ritchy schreibt aus der Welt!

Polizei „Klappe die Dritte“

12. Oktober 2007

Hallo!

Nachdem ich mich länger nicht gemeldet habe, ich bitte dies zu entschuldigen ;-), die Möglichkeiten in Ghana sind nicht so hervorragend wie in den letzten Unterkünften, folgt hier nun ein neuer Bericht.

Wie die eifrigen Leser unter Euch bestimmt wissen, bin ich auf meiner Reise zuvor zwei Mal mit der Polizei in Kontakt gekommen, habe mir dann gedacht, dass alle „guten Dinge“ drei wären und habe noch mal den Kontakt mit der Polizei gesucht. Nein, jetzt mal im Ernst; ich erzähle Euch jetzt wie sich der Fall zugetragen hat und Ihr selbst könnt beurteilen, in wie weit ich für den eigentlichen Kontakt verantwortlich war oder nicht.

Es war der letzte Abend im Senegal, in Dakar. Gegen 17:00h mache ich mich auf, um noch mal am Strand den Wellen zu lauschen, was ich als sehr beruhigend empfinde. Auf dem Weg dorthin, etwa 50m von der Mission entfernt, in der ich die Woche im Senegal zugebracht habe, stehen an einer Mauer, welche ein Grundstück einer Botschaft umfasst, zwei neuere Motorräder. Da mich diese Motorräder interessiert haben, ich wollte sehen von welchem Hersteller sie waren, ich vermutete aus China, zumindest sahen sie so billig aus, auf die Entfernung konnte ich dies aber nicht erkennen, gehe ich also entspannt , mit den Händen in der Tasche, ein lustiges Liedchen pfeifend, auf die Motorräder zu, schaue sie mir genau an, mache auch mal einen langen Hals, was mir bei meinem langen Hals nicht wirklich schwer fällt, um die „Maschinen“ von der anderen Seite, der Rückseite, zu betrachten, denn auf der Vorderseite konnt ich nicht ausmachen von welchem Hersteller die „Maschinen“ waren. Dies alles mache ich, wie gesagt, sehr entspannt, Hände in den Taschen, Liedchen pfeifend, ob ich dabei auch noch hin und wieder in die Hände geklatscht habe ( die Insider wissen was ich meine) kann ich nicht mehr sagen, ich habe aber die „Dinger“ nicht mal angepackt, nicht berührt. Das ganze Begutachten hat etwa zwei Minuten gedauert, ehe ich dann weitergegangen bin, um mir nach etwa weiteren 20m auf der anderen Strassenseite eine Baustelle anzuschauen, die ich mir tags zuvor schon angeschaut habe. Nachdem ich die Baustelle wieder verlassen hatte, spricht mich ein Polizist an, der vor dem Gebäude saß, welches mit der Mauer umschlossen war an der die Motorräder standen. Er spricht mich also an, so was wie “ ich soll doch mal zu ihm kommen“, währenddessen steht er von seinem Stuhl auf, packt demonstraktiv an seine „Knarre“, bei der es sich nicht um eine 45ziger Magnum aber auch nicht um eine Wasserpistole handelte, rückt noch seine Koppel zurecht und kommt ganz wichtig auf mich zu!!! Ein Jüngling, ich schätze ihn mal auf ca. 24 Jahre, aber ganz wichtig POLIZIST ( sowas habe ich ja gerne ;-)) )

Er fragt mich irgendwas in der französischen Sprache, da ich diese aber nur in Bruchstücken verstehe, wird er langsam sauer, ich auch! Zu unser beider Glück ;-), sitzt eine Botschaft weiter ein anderer Polizist, der herbeigerufen wird um zu übersetzen, denn dieser kann die englische Sprache. Dabei kommt heraus, dass der erste Polizist wissen wollte, warum ich mir die Maschinen angeschaut habe und wenn ich die Maschinen schon anschauen will, habe ich ihn selbstverständlich vorher zu fragen. Ich muss sagen, dass ich die ganze Sache nicht wirklich ernstgenommen habe, sind mir doch Erfahrungen mit der Polizei in Afrika bekannt. Nachdem mir der Polizist also keinen Fehler bezügl. der Betrachtung der Motorräder unterstellen konnte, hat er übersetzen lassen, warum ich ihn, den Polizisten, nicht gegrüßt habe. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt schon meine Arme vor der Brust verschränkt und frage „why“?, „pourquoi“? und dies ein wenig lauter und mit kräftiger Stimme. Das gab dem ersten Polizisten den Rest, er hat sich weggedreht und hat nur noch unter seiner imaginären Brille hergeschielt. Der zweite Polizist hat dann noch versucht mir verständlich zu machen, dass es sich schließlich gehört einen Polizisten zu grüßen; Mensch, der Typ ist mir erst aufgefallen als er mich angesprochen hat. Als ich dem zweiten Polizisten dann gesagt habe, ich würde jetzt an den Strand gehen und die ganze Sache vergessen, gab er Ruhe und der „Vorfall“ war vom Tisch.

In einigen Ländern hier in Afrika scheint ein Polizist einen ganz besonderen Stand zu haben, anders als bei uns, das soll nicht heißen das die Polizei in Deutschland nicht ernst zu nehmen ist, aber sie selber nimmt sich nicht auf diese Art und Weise wichtig.

So, nun könnt Ihr euch eine eigene Meinung bilden zu diesem „Vorfall“. Ich werde versuchen, keinen weiteren Kontakt mehr mit der Polizei zu haben, nicht in Afrika und auch nicht in Germany.

Euch eine schöne Zeit, bis zum nächsten Bericht, der bestimmt schneller erscheint,

Rainer!

10 Kommentare zu “Polizei „Klappe die Dritte“”

  1. rainer du alter rebell…:-)
    kaum bist du in afrika ist dort keiner mehr sicher…
    lass es dir guht gehn…
    gruß aus der pfalz
    boris

  2. Hi Bruderherz.
    Ich kann mir genau vorstellen wie du vor dem Polizisten gestanden hast; auch die Art wie du nachgefragt hast glaube ich zu kennen. Solange deine Begegnungen mit der dortigen Polizei weiterhin so verlaufen können wir alle zufrieden sein, sie dürfen dich nur nicht einbuchten.
    Bleib sauber und pass auf dich auf. Bis zum nächsten Bericht,
    lg Micha

  3. Hey Ritchy
    Mein Kommentar, KEIN KOMMENTAR!!!
    Gruß Lulu

  4. Also Ritchy, Finger weg von Zweiräder!
    In Oldenburg soll auch noch einer nach seinem Fahrrad suchen 😉

  5. ääy ritchiii,

    wichtisch zu lernen di fronzösisch. tu ne comprene
    pas hä, mais pourqois … cést ta appelation.
    tja und wenn ich so an oldenburg denke: hier in
    ms fehlt auch schon nen rad. oh mann.
    hoffentlich stehen deine gebäude noch in mauretanien … sonst wirst du noch der most wanted man in africa.

    ersma gut, ski ist im zillertal vorbereitet.
    allet wirt gut ritch.
    greetz der strumpy

  6. Ritchy, habe gestern eine Zeitungsbericht gelesen, dass in Lütjensee im Dickicht einen Megabusches ein seit 22 Jahren vermisstes Fahrrad wiedergefunden wurde. Man konnte, obwohl der Lenker fast vollständig verwittert war, Deine Fingerabdrucke erkennen. Bei Ankunft am Frankfurter Flughafen droht Dir also Ärger mit der dt. Polizei, aber das kann Dich ja jetzt nicht mehr nervös machen.
    Wie siehts denn aus, hast Du den Rückflug eigentlich schon gebucht?
    Was die von Strumpy erwähnte Skifahrt angeht, wie sind wieder dabei, oder? Ewald wird sicher wieder für Dich überweisen, ich werde das diese Woche mal in Angriff nehmen. Am kommenden WE bin ich ja in Wehrden, dann werde ich mit Ewald mal über die Fahrt sprechen.
    Bis die Tage
    P.S. was macht der Biss? Alles wieder im Lot?

  7. … ey ritch

    deine website/dein blogg ist trojaner und virenverseucht.
    musse mal dran arbeiten jung.
    hab ja god4sake ne firewall und vscanner.
    und die anderen user deiner site?

    also mach ma hinne,

    der strumpy

  8. @Strumpy: Davon wüsste ich.. als mach mich mal keine Panik du Luftpumpe 🙂

  9. Hallo Ritchy!

    Also, offensichtlich bist Du nach einem Zeitsprung nun in Ghana angekommen. Aber was machst Du da jetzt? Gibt es dort auch ein Bauprojekt, bei dem Du die Hände in die Hüften stemmen kannst? Oder versuchst Du, jemanden zu missionieren (Gelächter)?
    Ich hoffe, Du hast alle schlechten Kontakte (wie Polizei) hinter Dir zurückgelassen. Es wäre doch einen Versuch wert, zumindest in Ghana mal NICHT mit der Polizei in Kontakt zu kommen, gell? Und sonst? Wie ist das Wetter?
    Viele Grüsse aus dem nördlicheren Süden!

  10. Typisch, wie könnts auch anders sein! 🙂 „lustiges Liedchen….“ alles Klar! :-))