Ritchys Tagebuch

Hallo!

Ich möchte versuchen Euch zu vermitteln, was hier ein Markt ist, ich weiß aber, dass dies fast unmöglich ist, man muss das, was hier als Markt bezeichnet wird, selber erleben. Vielleicht ist er mit Märkten in anderen Länder der Erde zu vergleichen, kann ich nicht sagen, aber seht selbst.

Der Markt in Kumasi ist angeblich einer der größten Märkte in Africa und soll grösser als 14 Fußballfelder sei. Die Ausläufer sind dann aber nicht mitgerechnet, denn eigentl. ist überall in Kumasi Markt und wie in einer der letzten Berichte angemerkt wird so ziehmlich alles verkauft; man achte auf die Särge! (ich verstehe die Deutsche Rechtschreibung nicht; ziehmlich kann man mit oder ohne „h“ schreiben)

Ihr seht hier nur Wellblechdächer, der Weg hier zwischen den Huetten ist noch sehr übersichtlich, aber es gibt Wege zwischen den Hütten, da darf man sich nicht begegnen, denn dann muss einer von Beiden Flügel haben. Die Dächer der Hütten bestehen aus Wellblech, aber eigenartiger Weise scheinen die Menschen in Ghana kein Wellblech zu mögen oder es ist zu teuer, denn es gibt „Werkstätten“, in denen die Wellen so gut es geht aus dem Blech herausgeschlagen werden. Dazu werden ‚elastische‘ Flacheisen verwendet, die immer und immer wieder auf die Wellen geschlagen werden bis diese so gut es geht sich begradigt haben, das Blech dadurch in seinen Abmessungen größer geworden ist.

Der Platz an dem ich mittags, wenn ich in einem bestimmten Stadtviertel bin, am liebsten esse. Das mache ich für ca. 80 Cent, das Essen schmeckt sehr gut und macht satt, sogar eine „Freundin“, die mich umbedingt heiraten will, habe ich dort. Ihr Mann aber hat was gegen das Heiraten, er hat mir neulich symbolisch mit dem Daumen die Kehle durchgeschnitten; ich hätte auch noch ein Wörtchen mitzureden, glaubt es.

Mein liebster „Tro Tro“-Fahrer, ist immer ganz aus dem Häuschen wenn er mich, den „Brüni“, den Weissen, sieht. „Tro Tro“ sind die Sammeltaxen und der Fahrer heisst „Skrosch“.

Dies ist nur ein Platz an dem man Saerge kaufen kann, es gibt so einige in Kumasi. Auch ‚Gefrierhaeuer‘ gibt es hier einige, in denen die Toten so lange aufbewahrt werden bis die Angehoerigen genug Geld haben um die Toten zu bestatten. Die erste Woche ist kostenlos, dann aber kostet es Geld.

Da habe ich neulich Fotos vom letzten Winterurlaub in der Schweiz gezeigt und waehrend dessen wurde ich gefragt, ob man denn mit Sandalen im Schnee wie hier auf der Stasse gehen koenne. 😉

Ich habe mich mit einigen Leuten aus dem Hostel ueber die Erde unterhalten, davon gesprochen, dass ich vielleicht nach New Zealand fliegen moechte im Januar- habe ich aber abgesagt, weil mein Goldesel krankt und die Druckmaschine defekt ist- dann haben wir ueber den Massstab auf der Karte und mit einem Wattestaebchen die ungefaehre Distanz Deutschland – New Zealand ermittelt und sind auf ca. 18.000 km gekommen; da sagt doch einer von den Jungs, ich brauche nicht zu fliegen, das geht mit dem Bus doch innerhalb eines Tages; soviel dazu. Ist aber doch auch symphatisch, oder!?

Bis die Tage, meine Tage sind gezaehlt, zumindest in Africa,

Rainer.