Ritchys Tagebuch

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Ritchy schreibt aus der Welt!

Barbados

20. März 2016

Hallo liebe Leser,

Grüße aus Hamburg sendet Euch Rainer.

Ja, es ist eine lange Zeit vergangen, seit ich den letzten Bericht gepostet habe, jetzt aber habe ich wieder Lust am Schreiben und ich versuche mich wieder darin.

Über die Weihnachtsfeiertage des Jahres 2015 war ich in der Karibik auf der Insel Barbados, die östlichste kleine Inseln im Verbund der Inselkette ´Kleine Antillen´, welche im Atlantischen Ozean liegt und nicht vulkanischen Ursprungs ist wie etliche andere benachbarten Inseln in der Karibik. Im Fall von Barbados handelt es sich um ein Kalksteinplateau, welches am höchsten Punkt eine Höhe von 336m misst. Zu Barbados gehört neben der Hauptinsel noch das winzige, direkt vor der Ostküste gelegene Culpepper Island. Ca. 180 km westlich liegt der Inselstaat St. Vincnet und die Grenadinen (ist ein Begriff, oder!?).

Das Klima von Barbados ist ganzjährig warm, etwa 28°C, mit geringen Temperaturunterschieden, durch den ständig leicht wehenden Wind aber kommt es einem nie zu warm vor, ein sehr angenehmes topisches Klima. Eine Regenzeit von Mai bis Oktober ist auch zu verzeichnen, im Hochland sollen 2.000mm im Jahr fallen, im Vergleich zu Hamburg, hier fallen im Jahr im Durchschnitt 70mm, unglaublich, oder!? Durch den Kalksteinuntergrund aber gibt es auf Barbados keine Seen oder Flüssen, denn der Untergrund ist zu porös als das sich Wasser ansammeln könnte.

Bevor Barbados das erste Mal um 15 Hundert erwähnt wurde und portugisische Segler der Insel den Namen ´Los Barbados´, was soviel heißt wie ´Die Bärtigen´, abgeleitet von den freiliegenden und struppigen Wurzeln der Feigenbäume, gaben, fand die erste überlieferte Besiedelung von Barbados 400 v. Ch. durch den Stamm der Arawak Indianer aus Venezuela statt. Diese bewirtschafteten das Land friedlich bis zum 12. Jahrhundert, bis Sie von den nachkommenden karibischen Indianern sukzessiv ausgerottet und vertrieben wurden. Als jedoch die britischen Siedler 1627 die Insel eroberten, war sie fast unbewohnt und bestens geeignet, um eine Kolonie zu errichten, die für 339 Jahre zum britischen Empire gehörte und bis heute noch Teil des Commonwealth ist.

Bedeckt wurde Barbados fast ausschließlich von Regenwald, da aber die Rumindustrie viel Zucker benötigt, wurde das ursprüngliche Land weitestgehend durch Zuckerrohrplantagen verdrängt, insgesamt findet man auf der Insel noch ca. 18 Hektar, das sind 18.000m², des Tropenwaldes.

Die Tierwelt von Barbados umfaßt nur wenige Arten, überwiegend bestehend aus verschiedenen Affenarten, Hasen und Eidechsen. Lederschildkröten, welche im Mai ihre Eier an den Stränden ablegen, sind mit die größten Tiere auf der Insel. Zudem gibt es viele Kolibris, Möven und Reiher in der Luft und im Meer kommen Barrakudas, Papageienfische und auch fliegende Fische vor.

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Hier Beispiele für den Papageienfisch, mit der Harpune ´gefangen´.

Die Einwohner der Insel werden Barbadier genannt, die Barbadier selbst bezeichnen sich als Bajans. Bajan, ein auf dem Englischen basierenden kreolischen Dialekt, ist die Alltagssprache, die Amtssprache auf der Insel ist Englisch, welches im wesentlichem dem Britischen Englisch entspricht.

Die Bevölkerung setzt sich ca. aus 90 Prozent der Nachkommen der afrikanischen Sklaven, aus ca. 4 Prozent Aussiedlern vorwiegend britischer und irischer Abstammung sowie Asiaten und Mulatten zusammen. Als Mulatte wird ein Mensch bezeichnet, dessen Vorfahren teils schwarze, teils weiße Haut hatten.

Ca. ein Drittel der aus 280.000 Menschen bestehenden Einwohnerzahl lebt in der Hauptstadt Bridgetown und den Vororten, ein weiteres Drittel lebt an der Süd- und Westküste, welche auch die Zentren des Tourismus bilden, das letzte Drittel der Bevölkerung ist über die gesamte Insel verstreut.

Die Hauptstadt trägt ihren Namen, weil man dort auf einer Fläche von 439 km² 7 Brücken vorfindet, was allem Anschein nach eine große Anzahl zu sein scheint. Zum Vergleich dazu; in Hamburg soll es 2.496 Brücken geben bei einer Fläche von 755km².

Barbados Wirtschaft stützt sich seit den 1990er Jahren auf die Tourismusindustrie und die Handwerksproduktion, wo zuvor die Zuckerindustrie die Haupteinnahmequelle der Regierung war.

Im Januar 2016 legte die EU-Kommission ein Maßnahmenpaket zur Bekämpfung von Steuerflucht vor, bei dem unter anderem Barbados auf der schwarzen Liste der Steueroasen auftaucht.

Eine der, oder besser die erfolgreichste ´Tochter Barbados´ ist die Sängerin Rihanna, welche 1988 in Saint Michael geboren wurde.

Genug Worte verloren, nun einige Bilder/Impressionen; viel Spaß!
Eine etwa 4 stündige Inselrundfahrt mit dem Bus führte uns zuerst an die sei Ostküste , danach an die Norküste, auch die lebendigen Küsten genannt.

Die Ostküste ist gesprägt von beeindruckenden Felsformationen, geformt durch die Passatwinde und die gewaltigen Wellen des Atlantiks, die eine grandiose Kulisse für eines der beliebtesten Surfergebiete weltweit bietet.

Nach dem Aufenthalt auf Barbados habe ich in meinem Bekanntenkreis von Barbados erzählt und dabei kam heraus, dass 2 Bekannte vor ca. 30 Jahren schon auf Barbados zum Surfen waren.

Die Landschaft im Norden von Barbados hat einen felsigeren Charakter. Die Strände sind hier von hohen Klippen umgeben, die einen herrlichen Blick über den Atlantik bieten. Die meisten Strände sind nur über schmale Pfade zugänglich, aber sehr beliebt für ein Picknick. Zudem gibt es einige einsame Buchten für Romantiker oder Ruhesuchende, also nicht wirklich etwas für mich, zumindest wenn es um Ruhe geht. Vom Schwimmen ist aufgrund des starken Wellengangs und der Klippen fast an der ganzen Nordküste abzuraten.

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Anhand des rauen Meeres, des vom Wind seitwärts gedrückten Grases und der einseitig hängenden Palmenblätter, kann man die starken Winde erahnen. Als ein Beweis der hohen Niederschlagsmenge sind die Tropfen auf der Scheibe zu werten.

Wie zuvor erwähnt, lebt das letzte Drittel der Bevölkerung über die gesamte Insel verstreut, hier einige Beispiele für alleinstehende oder in kleinen Siedlungen angelegte Häuser.

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IMG_0665    IMG_0700    IMG_0651    Einen Bauernhof gibt es auch 🙂

 

Die Westküste von Barbados ist die „Platin Küste“ der Insel. Türkisblaues und ruhiges Wasser umgibt die weißen Strände, die von terrassenförmigen Riffen geschützt sind. Die Küste ist ideal für sanften Sport und viel Entspannung; hier fühlte ich mich gut aufgehoben.
Ich war an dieser s. g. Platin Küste in einem Resorts nahe des Städtchens Speightstown, welches ca. 40.000 Einwohner zählt. Von Speightstown stachen im 19. Jh die mit Zucker und Rum beladenen Schiffe in Richtung England und dort nach Bristol, weshalb der Ort Speightstown lange Zeit den Beinamen Little Bristol trug. Heute ist hier nicht mehr viel los, um genau zu sein ist hier eher wenig los, was aber ok ist, ist man doch mit dem Taxi in ca. 20min in der Hauptstadt Bridgetown; der Glanz der vergangenen Tage ist in Speightstown verblasst.
Mit dem Bus dauert es ca. 40min, was daher rührt, dass dieser nicht nur an den Bushaltestellen, welche schon zahlreich an der Strecke vorhanden sind, hält, sondern auch für jeden, der am Straßenrand steht und nur andeutet, die Straße überqueren zu wollen.
Hier einige Impressionen von Speightstown
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Na ja, so ganz langweilig ist das Örtchen dann doch nicht, oder!?
Wie man der Landkarte entnehmen kann, sind die Entfernungen auf der Insel nicht so wahnsinnig groß, als dass man sie nicht innerhalb einiger Stunden rundherum abfahren und einen Abstecher an alle Küsten der verschiedenen Himmelsrichtungen machen könnte.
Bridgetown, woher der Name kommt haben wir ja schon erörtert,  hat ca. 150.000 Einwohner und wurde um 1628 gegründet. Wenn Bridgetown bekannt wurde durch die mit Zucker, Rum und Melasse (ein honigartiger dunkelbrauner Zuckersirup, der als Nebenerzeugnis in der Zuckerproduktion anfällt; ich denke das ist das käuflich zu erwerbend Zuckersirup in der gelben Umverpackung) beladenen Segelkähne, dann ist Bridgetown heute ein bedeutender Finanzplatz, was z. B. durch den 11stöckigen Bau der Zentralbank deutlich wird, ein unübersehbares Symbol für den Wohlstand; aber seht selbst:
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hier der Hafen mit den weißen Yachten
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Die Einkaufspassage; liest man in den wenigen Reiseführern über den Kern der Innenstadt, so wird einem der Eindruck vermittelt, dass es sich bei der Innenstadt mit ihren ´vielen´ Straßen um eine Metropole ähnlich München oder Hamburg handelt, tatsächl. aber hat man innerhalb von ca. 15min alle ´wichtigen´ Straßen zu Fuß begangen :-).
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Ist schon komisch, zu Weihnachten in der tropischen Sonne zu sein und dazu Kokosmilch aus einer frischen Kokosnuss zu trinken (ich glaube die Nuss war nicht mehr gut, denn so richtig gut hat die Kokosmilch nicht geschmeckt)
Es lohnt sich auf jeden Fall einen abendlichen Abstecher in den Ort Oistins an die Ostküste zu machen, denn immer Freitags und Samstags ist Partytime auf dem Fischmarkt. Es gibt laute  Reggae-, Soca- und aktuelle Popmusik von einheimischen DJ´s aufgelegt, dazu wird auf einer zu einer Partymeile umfunktionierten Hauptstr. an etlichen Ständen frischer Fisch und kleine Fleischhäppchen angeboten. Die Hauptattraktion allerdings ist die für jedermann nutzbare Showbühne. Sind es am frühen Abend eher die Freizeit-Entertainer, welche das Publikum unterhalten, treten ab 22:00h die Profi-Entertainer auf und begeistern mit Tanz, Gesang und Akrobatik das zahlreiche Publikum; oft handelt es sich um sehr gut vorgetragenes Entertainment, die Zuschauer gehen begeistert mit und verleihen dem ganzen Treiben einen professionellen Touch!
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Natürlich aber gibt es auch Strandbilder und Bilder von Sonnenuntergängen, die ich Euch nicht vorenthalten möchte.
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Wenn Ihr zum Heiligen Abend keinen Weihnachtsmann finden konntet, der Euch die Geschenke gebracht hat, dann lag es wahrscheinlich daran, dass dieser gerade bei uns auf der Insel seinen Aufgaben nachgekommen ist. Hier auf Barbados ist der ´Knecht Ruprecht´ dann aber ansehnlicher und der Weihnachtsmann auch sportlicher als bei uns in heimatlichen Gefilden, oder!?
Hier ein nette Sonnenuntergang, man beachte den Stehpaddler, neudeutsch ´Stand Up Paddler´, auf dem rechten Bild am rechten Bildrand.
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Nun einige Impressionen direkt vor unserer ´Haustür´
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. . . eintönig immer das gleiche Motiv, aber verdammt schön!
In dem Zimmer auf dem Bild ganz rechts haben wir gewohnt in dem Gebäude direkt am Strand.
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. . .  und hier ein sehr freundlicher Mitarbeiter des Hotels mit Teresa und mir.
In der Zeit unseres Aufenthaltes hatten wir jeden Tag ca. 30° Celsius und leichten Wind, nachts 3x sinnflutartigen Regen, auf den am darauffolgenden Morgen nichts mehr hindeutete.
Nach dem einwöchigen Aufenthalt auf Barbados waren wir noch eine Woche in Toronto, die Temperaturen lagen hier bei -10° Celsius, also eine Differenz von 40º.
Ich wünsche allen interessierten Lesern eine schöne Zeit, der nächste Bericht kommt bestimmt, diesmal aus Israel, Ihr dürft gespannt sein.
Alles Gute und bis bald,
Rainer.

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